
Sind Männer die erfolgreicheren Networker?
Erfolg zieht Erfolg an
Es gibt sie, die richtig Erfolgreichen, die Überflieger, die beneidet oder bewundert werden. Sind Sie so jemand? Um diese Frage wirklich beantworten zu können, sollten Sie sich erst einmal fragen: „Was heisst es für mich, erfolgreich zu sein?“ – erfolgREICH oder Erfolg haben? Und wie messen Sie Erfolg? Sind es die Anzahl der Abschlüsse pro Tag, pro Woche, pro Monat? Oder sind es eher ideelle Aspekte, wie z.B.: Sie haben jemandem helfen können? Sie haben eine interessante Person kennen gelernt? Jemand hat sich für Sie interessiert? Sie haben etwas gelernt oder jemand hat Ihnen dankend auf die Schulter geklopft? Jeder von uns hat seine ganz eigene Definition vom Erfolg. Und die wurde von unserem Elternhaus, unseren Erfahrungen, unseren Werten, unseren Träumen und Ambitionen und unserer Kultur geprägt.
Sie können sich an dieses Thema auch herantasten, indem Sie folgenden Satz vervollständigen:
Erfolgreiche Menschen sind…
Erfolgreiche Menschen haben…
Mit solchen Überlegungen legen Sie Ihre Glaubenssätze frei. Die verraten Ihnen Ihre Überzeugungen. Zwar sind uns diese Glaubenssätze selten bewusst, aber sie bestimmen im Hintergrund unser Denken, Fühlen und Handeln. Damit bestimmen sie auch über unseren Erfolg oder Misserfolg. Viele glauben z.B., dass Männer die erfolgreicheren Networker sind. Aber ist das wirklich der Fall? Auch kulturelle Werte sind über xGenerationen in uns allen verankert und lassen sich nicht so einfach auslöschen. Studien haben gezeigt, dass wir Sklaven unseres Kulturerbes sind und auch bleiben, obwohl sich das Umfeld und alle Rahmenbedingungen verändert haben.
Es ist also wichtig, diese Aspekte (Werte, Glaubenssätze etc) sich bewusst zu machen. Denn wenn Sie erst einmal wissen, wonach Sie streben und was Sie vielleicht hindert, dann haben Sie die Chance, Ihr Schicksal selber in die Hand zu nehmen. Hier einige Denkanstösse.
Ohne Fleiss kein Preis
Es wäre eine Illusion anzunehmen, dass Ihnen der Erfolg über Nacht zufliegen würde. Und es ist auch nicht einzig und allein eine Frage des Talentes. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass erfolgreiche Menschen eines gemeinsam haben: Sie haben sich mindestens ca. 10 000 Stunden mit einer Materie auseinandergesetzt. Der US-Neurologe Daniel Levitin von der McGill Universität in Montreal hat daraus die sogenannte 10.000-Stunden-Regel erstellt. Wenn Sie z.B. den Lebenslauf von Bill Gates studieren, sehen Sie, dass er – bevor er einer der erfolgreichsten Männer der Welt wurde – als Jugendlicher stundenlang vor einem Computer sass, und sich das Programmieren selbst beibrachte. Dabei liess er sich nicht von Misserfolgen stoppen, im Gegenteil, sie spornten ihn an weiterzumachen. Das praktische Üben allein reicht nicht aus, es müssen auch Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Sie Erfahrungen sammeln können so z.B. in interdisziplinären Projekten. Andere Chancen liegen in Job-Rotation, Job-Enrichment oder Near-Job Programmen. Dazwischen ist immer wieder eine Phase der Reflexion notwendig. Hat sich mein Traum verändert? Wo liegen meine Schwächen, wo meine Stärken? Überlegen Sie sich gut, ob Sie ein Generalist werden wollen oder ein Spezialist.
Intelligenz
Ihr IQ ist natürlich auch von Bedeutung, allerdings nicht so sehr wie Sie vielleicht annehmen. Arthur Jensen behauptet z.B. dass es vier Schwellenwerte gibt. Bei einem IQ von 50 kann jemand eine normale Schule besuchen, bei IQ 75 absolviert er diese auch erfolgreich, bei IQ 105 ist ein erfolgreicher Gymnalialabschluss möglich und bei einem IQ von 115 kann sich jemand für eine Promotion qualifizieren. Darüberhinaus sei der IQ kein Erfolgskriterium. Von weit ausschlaggebenderer Bedeutung ist Ihr EQ – Ihre emotionale Kompetenz. Diese Intelligenz ist nicht angeboren, sondern muss erlernt werden. Und das geschieht in sehr jungen Jahren in der Familie. Ein hoher EQ hilft Ihnen, sich selber zu motivieren, gibt Ihnen Selbstbewusstsein und Empathie, lässt Sie Ihren Alltag optimal planen und organisieren und stärkt Ihre Sozialkompetenz.
Der Matthäus Effekt
„Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, dass er Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat“ (Mt. 25,29).
Dem Soziologen Robert K Merton haben wir diese deprimierende Erkenntnis zu verdanken. Schauen Sie sich um: Erfolg zieht noch mehr Erfolg an. Wenn Sie Ihren Erfolg steigern wollen, nutzen Sie den Erfahrungsaustausch und die Reflexion mit Überfliegern, Mentoren und externen Coaches. Netzwerken Sie mit Gleichgesinnten und lernen Sie von denen an der Spitze.
Leben Sie Ihren Traum
„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind ein günstiger!“ Seneca
Setzen Sie sich SMART Ziele, die in Richtung Ihres Traumes weisen. Was sind SMART Ziele? Ziele sollten Spezifisch, Messbar, Aktiv beeinflussbar, Realistisch und Terminiert sein. Schalten Sie immer wieder Denkpausen ein für die Frage, ob sich Ihr Traum oder die Rahmenbedingungen, wie z.B. die Markverhältnisse verändert haben und Sie deshalb Ihre Teilziele anpassen müssen. Bleiben Sie fokussiert und behalten Sie das Ende von Anfang an in Sicht. Seien Sie dabei proaktiv. Keiner wird Ihnen den Weg ebenen und Hindernisse wegräumen.
Selbstmanagement
Es gibt verschiedene sinnvolle Ansätze. Sie könnten z.B. das Eisenhower Prinzip nutzen. Die wichtigsten und dringensten Aufgaben erledigen Sie sofort. Wichtige Aufgaben, die aber nicht dringend sind, planen Sie zur Erledigung ein. Aufgaben, die dringend aber nicht wichtig sind, können Sie delegieren und alles, was weder dringend noch wichtig ist, fliegt in den Müll. Die Pareto 80:20 Regel ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Mit 20% Ihres Zeitaufwandes erarbeiten Sie 80% Ihres Ertrages. Für die restlichen 20% Ihres Ertrages benötigen Sie 80% Ihres Zeitaufwandes. Fragen Sie sich ernsthaft, ob diese letzten 20% notwendig sind.
Die Säge schärfen
Stephen R. Covey empfielt, als den 7. Weg zur Effektivität die Säge zu schärfen. In dieser Metapher sind Sie die Säge. Nehmen Sie sich Zeit, um Kraft zu tanken sowohl physisch, mental, emotional als auch spirituell. Damit Sie erfolgreich sein können – und das langfristig – sollte Ihr Leben in einer Balance sein. Dieses Gleichgewicht strahlen Sie auch nach aussen aus, indem Sie körperlich fit, geistig bei der Sache, mit hoher Sozialkompetenz und einer guten Portion Reflexionsvermögen den Alltag absolvieren.
Natürlich ist das nur eine bescheidene Auswahl von gangbaren Wegen, um erfolgreicher zu werden. Bei all dem bleiben Sie echt und glaubhaft, machen Sie das, was Sie wirklich können und folgen Sie dabei Ihrer Passion – Ihrem Traum. Viel Glück dabei!

Empfehlenswerte Literatur:
- Stephen R. Covey Die 7 Wege zur Effektivität: Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg
- Marion Knaths Spiele der Macht: Wie Frauen sich durchsetzen
- Malcom Gladwell Überflieger: Warum manche Menscher erfolgreich sind – und andere nicht
- 365 Familienporträts (364)
- Blog (56)
- Podcast She Unplugged (36)