Myanmar. Yangon.

Circle Line. Weihnachten

Das erste Mal in 44 Jahren habe ich nicht Weihnachten mit meinen Eltern gefeiert. Aber wie feiert man Weihnachten bei 33 Grad und in einem mehrheitlich Buddhistischen Land? Ich habe die Mädchen nach ihren Wünschen gefragt und wir haben eine Liste gemacht:

Singenbeim Spazierengehen um den Kandawgyi Lake
Weihnachtsessenim Garden Bistro
skypen🙁 keine Chance mit diesem schlechten WiFi
GeschenkeAlina hat eine Karte gebastelt und
 Lara hat mir eine Geschichte-Schreibe-Stunde geschenkt
Kerzekeine gefunden

 

wäre nützlich gewesen, denn als wir ins Gästehaus kamen war Stromausfall – wie im guten alten Bethlehem

Lachengemacht
zusammen spielenwir haben Lara’s 3 Englischrätsel entschlüsselt
Kondensmilchim Zug Berliner mit Kondensmilch gegessen
FrüchteWassermelone, Longan, Manderine, Apfel gegessen
Einkaufengemacht
Kuchenim Zug Berliner mit Kondensmilch gegessen
Eiskaffeekurz vor dem Gästehaus beim Strassenverkäufer gefunden
WeihnachtsmannPaket hat er geschickt

Nicht schlecht, oder?

Kein Weihnachtsbaum, aber wir waren in einer katholischen Kirche und haben dort einen gesehen, sogar eine Krippe.

Kein Kartoffelsalat und Frikassee, aber dafür haben wir in einem überteuerten Diplomatenbistro gut gegessen und die Mädchen durften sogar Pommes bestellen. Später fanden wir dann bei einem Strassenverkäufer noch etwas gegrilltes mit einem guten grünen Tee und dann noch später einen Fruchtsaft.

Ich freue mich im nächsten Jahr wieder auf all unsere Rituale, denke aber, wir haben wirklich versucht, das beste aus der Situation zu machen. Meine Wunschstadt für Weihnachten ist Yangon nicht. Ich fühle mich immer noch nicht so wohl hier und wünschte ich wäre wo anders. Ich denke, ich muss aus der Stadt, dann ändert sich meine Meinung vielleicht noch. Grundsätzlich fühlt es sich hier teuer an. Vielleicht weil es noch nicht so viele Touristen gibt, haben sich die Preise noch nicht gefunden, aber gestern wollte ich unsere Wäsche zum Waschen geben. Und war doch eher überrascht, dass man hier nicht in kg rechnet, sondern jedes einzelne Wäschestück wird gezählt. Da komme ich dann bei drei T-shirts auf über einen Dollar, wenn ich sonst für ein kg 1 Dollar bezahlt habe.

Am Vormittag haben wir etwas Witziges gemacht. In Yangon gibt es eine Circle Line. Das ist wie in London ein Zug, der um die Stadt fährt. In drei Stunden ist man einmal die 32 Meilen gefahren und wir konnten sehen, dass Stéphanes Eindruck, dass hier alles viel sauberer ist als in Kambodscha und Laos falsch ist. Hier liegt ebenso viel Müll rum, vielleicht etwas versteckter, aber vom Zug aus konnten wir es sehen, wie die Leute leben. Vorsorglich hatte ich Reisekrankheits-Tabletten vorher verteilt, aber die Bescheibung im Lonely Planet, dass es sich zeitweise wie in einer Waschmachine beim Schnellschleudern anfühlt, war doch eher übertrieben. Der Zug erinnerte mich eher an den Bambuszug, den wir in Battambang genommen hatten.

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Was ich besonders an den drei Stunden genossen habe, war ,dass ich die Bevölkerung sehen konnte, wie sie ihre Waren zum und vom Markt mit dem Zug transportieren. Wenn wir in einem der grösseren Bahnhöfe ankamen, war es extrem geschäftig, bis alles schnell eingeladen bzw. ausgeladen war. Denn der Zug hält nicht lange. Es gab auch immer wieder Verkäufer, die ihre Waren angeboten haben: Ananas, Tabak, Berliner mit Kondensmilch 🙂

Im Anschluss sind wir in den Zoologischen Garten gegangen. Ob wir wirklich drinne waren, weiss ich nicht genau, aber wir haben einen wunderschönen Spaziergang um den Kandawgyi Lake gemacht. Man hat hier Holzstege ins Wasser gebaut, auf denen man gehen kann. Der Ort ist schön und wir konnten auch einen Hochzeitsfotografen mit seinem 6-köpfigen Team (Frisör, Helfer, …) bei der Arbeit beobachten. Man beachte die Flip Flops des Bräutigams 🙂

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Hochzeitsfoto
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FROHE WEIHNACHTEN UNS ALLEN UND FRIEDEN AUF ERDEN !!!!