Tag 186 – 15.01.2016
Myanmar.
Bagan – Nyaung U
Wir kamen gegen 4 Uhr morgens in Nyaung U an und eigentlich hätte uns ein Taxi vom Bus abholen und zum Gästehaus bringen sollen. Aber da war kein Taxi und nach einigem Hin- und Her und weiteren Preisverhandlungen:
- erstes Angebot 15000 kyat (Fr. 11.52)
- nächstes Angebot 10000 kyat (Fr. 7.68)
- drittes Angebot 8000 kyat (Fr. 6.15)
- anderer Fahrer 5000 kyat (Fr. 3.34) nahm ich das Angebot an und wir fuhren in Richtung Gästehaus.
Da war aber alles noch zu, es war ja auch recht früh, aber da es Lara wirklich nicht gut ging, war ich dankbar, dass der Taxifahrer einfach rein ging und den Portier weckte. Deshalb konnten wir nach weiteren 5 Minuten in unser Zimmer, wo Lara gleich noch einmal brach. Dann legten wir uns hin und versuchten etwas zu schlafen. Das war aber gar nicht so einfach, denn unser Zimmer war auf drei Seiten „offen“. Wir hatten eine Hotelecke erwischt. Auf zwei Zimmerseiten hatten wir Strassen, die laut waren und die dritte Wand ging direkt auf die Gästehausterrasse hinaus. Überall grosse Fenster. Und keine Ruhe. Etwas schlafen konnten wir und gegen 8 Uhr standen wir auf und gingen zum Frühstück.
Anschliessend brüteten wir wieder über ein Problem, dass uns seit einigen Tagen Kopfweh bereitet. Wir wollten ja eigentlich drei Monate auf Bali bleiben und Stéphane hatte auch vor Monaten geschaut, dass das Visa-mässig kein Problem sein sollte. Jetzt ist es aber eins. Wenn wir visa-on-arrival machen, bekommen wir 30 Tage, die wir einmal um weitere 30 Tage verlängern können. Mehr ist schwierig. Also was machen wir jetzt mit dem Monat, den wir nicht auf Bali sein können? Und was machen wir mit dem Flug Bali – Sydney, den wir auch nicht mehr brauchen? Wir haben einfach wirklich keine Ahnung. Wir kommen am Ende des Visums gerade aus dem Tauchurlaub und müssen eigentlich gleich das Land verlassen. Also überlegen wir, wie wir das Problem lösen können. Heute war nun ein Gedanke, einen Monat früher nach Australien zu fliegen und einen Monat dort zu reisen. Vielleicht ist das effektiv die beste Variante.
Nach dem Rumstudieren, holten wir uns Fahrräder und wollten anfangen, Bagan zu erkunden. Bagan ist nicht wie Angkor ein abgegrenztes Museumsgebiet, sondern hier in Bagan sind die Stupas und Tempel über ein riesiges Gelände verteilt. Die Mehrheit ist in Old Bagan, da sind wir aber nicht, denn die Gästehäuser sind sehr teuer. Wir sind nördlich in Nyaung U und radelten zum dortigen wichtigsten Tempel.
Es ist deutlich spürbar, unsere Familie ist “Tempelmüde“. Ja, es ist ein schöner buddhistischer Tempel, aber er hat nichts, was wir nicht schon einige Male gesehen haben und im Gegensatz zur Shwedagon Pagoda, bei der es nur so von Burmesen wimmelt, wird die hiesige Shwezigon Pagoda hauptsächlich von Touristen besucht.
Anschliessend wollten wir nach Old Bagan fahren, stolperten aber über einen Lacquerware workshop (Lackware). Das war super interessant. Alle Produkte werden aus Bambus und Pferdehaar hergestellt, sind also super leicht. Dann werden sie mit dem Saft vom Lackbaum bestrichen. Und das nicht 1 mal, nicht 2 mal, sondern 12 mal oder mehr. Jede Schicht wird eine Woche lang trocknen gelassen, bevor die nächste Schicht drauf kommt, d.h. bei Sachen die 12 Schichten bekommen, sind es 3 Monate bevor der Prozess weiter geht. Dann wird das Muster eingeritzt und mit natürlicher Farbe übermalt. Nach dem Trocknen, kann man die überschüssige Farbe abreiben, ganz wie beim Verfugen von Fliesen. Wir haben Sachen gesehen, die brauchen Monate in
der Herstellung und aus dem Grund ist auch der Preis gerecht fertigt. Mehr Informationen hier. Wir hätten uns so gerne schöne grosse Teller mitgenommen und dazu die passenden Teebecher, aber das Verschicken in die Schweiz wäre teurerer als die Teller und Tassen selber. Also entschieden wir schweren Herzens nichts zu kaufen und nach einem kühlen Getränk zu suchen. Die Kinder waren auch müde, so dass wir uns entschieden zurückzufahren.
Den ganzen Tag hatte Lara ein bisschen Kopfweh und war irgendwie schlapp. Es wird also eine frühe Nacht werden.
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