Bali.

Ubud. Silberschmuck selber machen.

Unser Tag fing damit an, womit er am Vortag endete: Unterkunft suchen. Ja, in Ubud gibt es einen Überfluss an Möglichkeiten, aber das macht es auch ziemlich schwierig, was zu finden. Klingt vielleicht paradox ist aber meine Erfahrung. Ich verbringe Stunden im Internet auf den verschiedenen Plattformen und schaue und vergleiche Preise. agoda.com. hostelworld.com. homestay.com. und hier gibt es auch viele auf airbnb.com.

Unser Problem ist, dass wir zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Nähe von Denpasar sein müssen, um unser dann auslaufendes Visum zu erneuern. Wenn man nach Bali reist, bekommt man ein 30-Tage Visum. Das kann man einmal, 7 Tage vor Ablauf, um weitere 30 Tage verlängern. Das wiederum geht nur an drei Stellen: im Norden, in Denpasar und am Flughafen. Von unserem Ablaufdatum 7 Tage zurückgerechnet fällt aber auf einen Sonntag, also hatte Stéphane den Auftrag das Immigrationsbüro in Denpasar anzurufen, und sich zu erkundigen, wann genau wir dort sein müssten.

Um kurz nach 8 Uhr morgens machte er den Anruf. Dann frühstückten wir, um zu dem Gästehaus zu gehen, dass ich gefunden hatte, denn wir wollten auch noch Stéphanes nächsten zwei Nächte buchen… alles sehr kompliziert. 🙂 Aber wir haben jetzt wieder etwas bis zum 11.02.2016 fest gebucht hier in Ubud, dann fahren wir an die Südküste, um näher am Immigrationsbüro zu sein.

Nach dem Stress, und die Kinder hatten nach dem Frühstück im Gästehaus sowieso noch Hunger, wollten wir uns das Cafe suchen, was mir eine Bekannte empfohlen hatte: Clear Cafe. Wir marschierte also los und kurz danach hörte ich schon die Frage: Sind wir DSC_4444[1]bald da? Nein, wir waren nicht bald da und es war eine ganze Strecke, die wir zurücklegten, aber es lohnte sich… alle bestätigten mir das. Schaut euch mal die Aussicht an, das ist doch ein Traum. Das Menü ist vegetarisch und zum Teil auch roh, soll heissen, die Pizza, die ich bestellte, war ungekocht, der Burger nicht. Beides schmeckte super und wir waren alle wieder glücklich. Ich besonders. day207Ich hatte mir ein Getränk bestellt, das DSC_4436[1]Hot Lava hiess und eine Mischung aus Schokolade und Chilli war. So toll. Lecker. Hier verbrachten wir die nächsten Stunden, um uns auf den Silberschmuck workshop, den wir für den Nachmittag gebucht hatten, vorzubereiten. Hier in Ubud kann man mehr Silberschmuck kaufen, als man jemals tragen kann. Das Studio Perak hatte mir jemand empfohlen, und wir waren schon am Vortag im Geschäft gewesen, um uns inspirieren zu lassen. Damit wir aber von den drei Stunden keine Zeit für das Vorbereiten DSC_4442[1]verlieren würden, sassen wir also alle vier und waren jeder von uns in seiner eigene Welt. Alina hatte ein paar Lotusblütenohrringe gesehen und übte, Lotusblüten zu malen, Lara hatte ziemlich schnell ihre Idee und wollte die vier Elemente auf einen Kettenanhänger bringen. Und Stéphane war wie immer an seinem DSC_4440[1]Computer, um sein Design zu perfektionieren. Und ich… nun ich hatte auch etwas am Vortag gesehen, was ich gerne als Kettenanhänger machen wollte. Ein vier-seitigen Stab mit Schrift. Dafür sammelte ich erst einmal die Mantras, die mir so einfielen und dann hatte ich natürlich mehr als vier. Ich wollte DSC_4439[1]etwas machen, was mir persönlich und nur persönlich helfen würde, mich auf die wichtigsten Sachen zu konzentrieren. Das war meine Liste. Welche hättest du genommen?

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Die Zeit rückte näher und wir machten uns auf zum Workshop. Und natürlich, wie das so immer ist, wenn man es eilig hat, klappt nichts. Wir kamen also ca. 10 Minuten zu spät. C’est la vie…wie der Franzose sagen würde.

Nun, ich hatte in der Nacht davor viele übertolle Aussagen über diesen Workshop auf tripadvisor gelesen, und ich weiss nicht, warum, aber ich empfand es nicht so toll. Unser Einstieg war natürlich nicht optimal – zu spät kommen, aber das passiert. Die zwei Lehrer, Ketut, der Besitzer war einer davon, schauten die ganze Zeit ziemlich ernst. Es gab kein Lachen. Es wurde oft gesagt, dass unsere Ideen zu kompliziert waren, Stéphane z.B. hörte, dass er einen Delfin machen könnte, nicht zwei. Alina’s Lotusidee – kompliziert. Wir erhielten nicht Anleitung bezüglich der 5g Silber, die wir hatten, es hiess immer nur, keine Sorgen machen, wir könnten ja dazu kaufen. Natürlich kann ich dazukaufen, was ist aber, wenn ich gar nicht mehr dazukaufen möchte, oder auch nicht das Geld habe? Die ersten 10 Minuten verbrachte ich damit, Stéphane zu beruhigen, der sich wirklich anfing zu nerven und den Kindern mit dem Englisch zu helfen. Irgendwann dachte ich, ich mache einfach gar nichts, sondern helfe einfach der Familie, aber die Atmosphäre beruhigte sich und die Stimmung in unserer Familie hob sich. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, was meint ihr?

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Lara’s Kettenanhänger
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Anja’s Kettenanhänger
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Stéphane

Und wir waren wesentlich über den 20 g Silber für die Familie. Natürlich kann man sagen, dass es im Vergleich zur Schweiz immer noch billig ist, aber irgendwie nerve ich mich an Kleinigkeiten. Zum Beispiel sassen wir die drei Stunden da ohne Wasser, keiner hat uns etwas angeboten. Dann hatten wir insgesamt vier Kettenanhänger gemacht und ziemlich viel Geld ausgegeben, aber vier Lederbänder, um die Kettenanhänger ummachen zu können, hätten wir kaufen müssen. An solchen Sachen nerve ich mich. Es dreht sich alles nur um’s Geld, und zwar um unser Geld.

Mit dem Gefühl im Bauch ging ich in eine Pizzeria, ass eine wirklich gute Pizza, trank ein grosses Bier und war bereit, den Rucksack zu packen, denn morgen gehen wir für drei Tage offline. Die Mädchen und ich nehmen am Green Camp teil.