Bali.

Alte Bekannte. Ubud – Sanur.

Unser vorerst letzter Tag in Ubud fing damit an, dass es zu einer Auseinandersetzung mit dem Gästehausbesitzter kam. Und das kam so…

Wir sassen am Frühstückstisch und da die Mädchen noch Hunger hatten, wollten wir um einen „Nachschlag“ bitten. Unsere Überlegung war, dass wir ja am Vortrag gar nicht gefrühstückt hatten, da wir das Gästehaus um 2:30 morgens verlassen hatten, um auf den Berg Batur zu steigen, es aber natürlich bezahlt hatten. Also baten wir den Angestellten um 4 weitere Toasts. Ich habe schon gemerkt, dass er unsere Erklärung mit dem verpassten Frühstück vom Vortag nicht verstanden hatte, und kurz danach erschien der Gästehausbesitzer bei uns auf der Terrasse und fing an etwas von er habe nicht mehr zu essen, uns so ginge es ja auch nicht… zu reden. Wir versuchten zu erklären, dass wir nur um das uns zustehende Frühstück vom Vortag baten und um nichts anderes, aber er erwiederte nur, dass Frühstück von 7-11 Uhr sei und wir hätten halt einfach da sein sollen. Unsere Erklärung, dass wir auf den Berg gestiegen waren und deshalb nicht zum Frühstück anwesend waren und wir es ihm auch vorher mitgeteilt hatten, stiess auf taube Ohren. Irgendwann stürmte er weg und brüllte nur noch, er bringt uns mehr, worauf bei mir ein „Nein, danke, jetzt will ich nicht mehr.“ aus dem Mund kam.

Ein paar mal tief durchatmen. Wir waren alle wie vor den Kopf gestossen. Vor ein paar Tagen hatten wir noch gehört, wie wichtig die Beziehungen untereinander sind und das es in der Kultur der  Balinesen liegt, Konflikte zu lösen… und jetzt das. Als ich mich beruhigt hatte, mein Appetit auch nicht wiedergekommen war, ging ich runter, um das Gespräch zu suchen. Es gab ein klärendes Gespräch, beide Seiten entschuldigten sich, wir erkannten beide, dass es zu verschiedenen Missverständnissen gekommen war. Er war z.B. der Meinung, dass wenn wir zum Frühstück nicht das sind, es einfach verfällt. Keine Kompensation. Nichts. Ich verstand, dass er effektiv nichts mehr hatte, da die Geschäfte wegen eines Feiertages alle zu waren. Seine verschleppte Erkältung, die ihn nicht schlafen liess, half sicherlich auch nicht, in einer guten Stimmung zu sein. Am Ende ging ich mit dem Gefühl, dem Konflikt nicht ausgewichen zu sein, sondern mein Möglichstes getan zu haben, dass es uns BEIDEN besser geht. Wie er es sieht, weiss ich nicht.

Nachdem wir unsere Zimmer geräumt hatten, wollten wir uns noch mit „alten Vellexon“ Bekannten treffen. Rea ist der Grund, warum wir nur nach Bali gekommen sind. In unseren Yogaferien 2014 hatte sie gehört, dass es schwierig war, die Kinder in Neuseeland einzuschulen und hatte von Bali geschwärmt. Jetzt macht sie gerade auch mit ihrer Familie Ferien hier und wir wollten wenigstens einen Kaffee zusammen trinken.

Im Soma Kafe sassen wir dann über zwei Stunden und haben geschwatzt. Es war schön und unsere Kinder haben sich beim Karten spielen auch gut amüsiert.

Danach mussten wir uns um ein Taxi nach Sanur kümmern. Für kleine Entfernungen haben wir jetzt immer Go Jek genommen, was eine app ist, mit deren Hilfe man sich Motorradtaxi bestellen kann. Mit unserem ganzen Gepäck konnten wir das natürlich nicht machen. Aber auch dafür gibt es eine app: grab. Was haben eigentlich die Reisenden vor dem Zeitalter des Smartphones gemacht? Auf jeden Fall klappte es gut und relativ schnell. Uns blieb noch Zeit zwei Pizza’s zu bestellen und zu essen und die Kinder hatten sogar noch ein Eis, bevor das Auto da war. Und los ging’s.

Irgendwann gegen 16 Uhr kamen wir in Sanur an und bezogen unser neues Domizil, was wir wieder über airbnb gefunden haben. Es ist nicht so gross wie Lovina Beach. Es hat keine richtige Terrace wie Lovina Beach. Es hat keine Aussicht über grüne Felder wie Lovina Beach. Die Küche ist wesentlich kleiner und weniger gut ausgestattet wie in Lovina Beach – aber es ist trotzdem eine schöne airbnb Unterkunft. Wir haben zwei Zimmer, zwei Badezimmer, ein Wohnzimmer und eine Küche. Wir sind wieder unabhängig, können selber kochen und so viel frühstücken, wie wir wollen.

day213

Und damit das auch möglich ist, mussten Stéphane und ich erst einmal einkaufen gehen. Als wir im Supermarkt waren, merkte ich, wie mir diese riesigen Regale richtig zu wider sind. 6 unterschiedliche Packungen Kaffee und keine Ahnung, was der Unterschied ist – ausser der Preis. Wir haben Stunden gebraucht und ein Vermögen ausgegeben.

Wieder zu Hause, kochte ich schnell ein paar Nudeln, und dann gab es Pesto dazu. Fertig und ab ins Bett.