Bali.

Sanur.

Um 6:50 Uhr wurden wir abgeholt, um eine Fahrradtour zu machen. Und was für eine tolle Fahrradtour es war. Sanur Cycling Tours kam mit zwei Begleitern und wir hatten wirklich super gute Fahrräder.

DSC_4891[1]Zuerst fuhren wir an den Strand. Sanur hat einen Fussgänger- und Fahrradweg entlang des Sandstrandes gebaut. Wir sahen die Fischer, die bei Ebbe draussen standen, wir fuhren an riesigen Hotels vorbei und sahen den Damen und Herren beim Frühstück zu. Wir sind day217durch Reisfelder gefahren und haben dabei einen Australier getroffen, der ein Haus auf Bali hat. Er hat uns erzählt, dass er sein Haus jetzt auch verkauft hat, weil das Leben auf Bali zu teuer wird und die Immigrationsprozedur immer umständlicher wird. Viele Australier sind hier auf Bali, weil sie mit ihrer day217bRente in Australien nicht klar kommen. Er hat uns erzählt, dass er vielleicht nach Kambodscha oder Vietnam ziehen wird, da dort das Leben billiger ist. In was für einer Welt leben wir eigentlich, in der die Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, am Ende nicht genug zum Leben in ihrem Heimatland haben und effektiv ins Ausland ziehen müssen, um zu überleben?

Unser Weg hat uns am Markt vorbei geführt und schliesslich in ein Beatles Museum. Der Besitzter, Percy, hat zwei goldene Schallplatten der Beatles, eine signierte Gitarre und sogar die Schlagstöcke  von Ringo Star. Da stecken Tausende und Abertausende im Museum.

Kurz vor dem Ende unserer Tour sah ich noch einen Laden, der Schneidereibedarf hatte. Da fanden wir endlich die Schnüre für unsere selbstgemachten Silberketten.

Zurück in unserem Domizil haben wir nur kurz die Sachen gewechselt und sind dann wieder ins Manik Organik. Um 13:00 Uhr hatte Alina wieder einen Termin bei Ken, dem Akupunktur/TCM Therapeuten. Er hat auf verschiedenen Ebenen versucht, ihr zu helfen: zwei Nadeln, um die Leber anzuregen, zwei Nadeln, damit sie sich mehr geerdet fühlt, zwei Nadeln für das Blut und zwei Nadeln für, wie nannte er es… irgendetwas mit der inneren Temperatur, nicht Fieber, aber wenn es z.B. eine Entzündung im Körper gibt, gibt es eine Hitzequelle. 8 Nadeln für unsere Alina und jetzt nimmt sie noch zusätzlich zwei unterschiedliche chinesische Medikamente: eins, was wiederum auf der emotionellen Herzeben arbeitet, und ihr ein Gefühl der Verbundenheit geben soll und eins, was auf der körperlichen Ebene den Blutfluss verbessern soll. Schock, emotionelle Überbeanspruchung etc. kann das Blut zum „stocken“ bringen. Mit dem Medikament, das gleichzeitig antibakteriell und antifungal ist, soll dem Blut geholfen werden. Nach 40 Minuten war Alina fertig und ich an der Reihe.

TRE – Trauma Release Exercise ist ein Konzept, bei dem man sagt, dass sämtliche Informationen auch im Körper gespeichert sind. Wenn ich z.B. über meinen Tumor rede, geschieht etwas in meinem Körper, was wie ein sich erinnern ist. Die Erinnerung an das Trauma löst dann wiederum eine körperliche Reaktion aus. Alles recht kompliziert dann aber auch wieder nicht. Ein italienischer Arzt hat, glaube ich, das alles raus gefunden und die australischen Soldaten werden auch mit dieser Methode bei Posttraumatischen Stresssyndrom behandelt. Es ist eine Reihe von Muskelan- und -entspannungsbewegungen und führt zum eigentlichen Teil der Therapie, wo die Muskeln die gespeicherten Informationen wie „abschütteln“ sollen. Und es ist ein schütteln. Wenn ich eine bestimmt Übung im Pilates lange gemacht habe, haben meine Muskeln begonnen, zu zittern, hier ist es ähnlich, das Ziel ist es, dass der Körper das gespeicherte Träume „rauszittert“. Diese Wörter haben mir beim Erklären schon Angst gemacht, schütteln und zittern verbinde ich  bis zum heutigen Tag mit dem epileptischen Anfall. Heute hatte ich keine Angst und ja, es hat gezittert und ich habe es registriert aber ohne grosse Emotionen. Das Schütteln ging nicht weit genug, wir müssen es noch ein zweites mal machen, damit auch die Muskelgruppen im Rücken etwas abbekommen. Alles in allem eine gute Erfahrung, die ich am Donnerstag wiederholen werde.

Nach meiner Behandlung wollten Alina und ich nun endlich unser Mittag essen. Wir hatten uns eine rohe Suppe bestellt, die wir dann wieder in die Küche geschickt haben, denn alles was wir schmecken konnten, war der Knoblauch. Also nahmen wir unser Geld und wechselten das Lokal. Mit einem Burger und einen Schokoladen-Käse-Kuchen waren wir dann glücklicher.

Bei unserer Rückkehr ins Manik Organik gingen die Mädchen mit Stéphane, um Eis zu holen und später sogar noch zum Baden. Ich sass am Computer, um unsere nächste Unterkunft zu finden. Ich kann ehrlich sagen, ich hasse es. Laos, Kambodscha und sogar Myanmar waren nicht so kompliziert. Hier ist irgendwie alles schwieriger.  Unser grösstes Problem ist unsere Visumverlängerung. Am Mittwoch müssen wir zum Bezahlen und zum Foto machen hin, wir wissen aber nicht, wann wir unsere Ausweise abholen können. Schaffen wir es am Freitag, dann ist es ok, denn unsere Unterkunft hier in Sanur haben wir nur bis Samstag. Verlängern konnte ich nicht, das Haus ist schon weiter vermietet. Also gehen wir wieder zurück nach Ubud mit dem Risiko von dort nach Denpasar fahren zu müssen, wenn wir unsere Ausweise erst am Montag abholen können. Ganz ehrlich, die indonesischen Immigrationsbestimmungen sind zum Ko… und alles ist extrem teuer 🙁