Kinderfreie Zone. Kinderfreie Zone. Kinderfreie Zone – habe ich es schon erwähnt? – Kinderfreie Zone!!!!! Glasgow – Oban

Nun, wir hatten ja gestern Abend die Monster bei meiner Freundin Satya abgeladen und sind dann noch weiter nach Dumbarton gefahren. Dort sind wir heute Morgen in einem kuschelig weichen Bett aufgewacht. Ich wieder mal zu unchristlich früher Stunde kurz vor 7 Uhr. Also ging ich in die Küche und fing an, zu schreiben. Dann irgendwann kam Stéphane dazu und wenig später Anne, die uns  unser Frühstück machte.

Schon am Vorabend hatten Anne und ich Gemeinsamkeiten entdeckt und diese Reise ging heute früh weiter. Sie unterrichtet z.B. Englisch, ich habe auch Englisch unterrichtet. Sie möchte nach Indien reisen, ich war schon in Indien. Und so kamen wir von einer Thema zum anderen, redeten über Deepak Chopras Bücher, über Buddhismus, über Religion, über das Buch, das ich gerade lese41dNt+EYgdL._SY344_BO1,204,203,200_, über Träume, Hoffnungen, Ängste – das Leben. Die Zeit verflog so schnell und ich ganz von ganzem Herzen Anne airbnb Unterkunft empfehlen. Ihr Haus steht zwar gerade zum Verkauf, aber wer weiss… Sie hat uns dann noch ein paar Tipps für unseren restlichen Tag gegeben, ich habe noch schnell die Jugendherberge in Oban angerufen und zwei Betten reserviert und schon war es Zeit, sich zu verabschieden.

Dear Anne, may the stone bring you back home to Findhorn one day and may it provide you the space to feel at home even when you are far away from it.

Unser Weg führte uns heute am Westufer des Loch Lomond entlang. Ich war ziemlich enttäuscht. Die Strasse führt zwar am Loch entlang, aber das Loch sieht man fast gar nicht und dann sind die Strassen voll mit anderen Autos – furchtbar. Nach unserem Einsiedlerleben hoch oben im Norden, war das heute stressig, zu touristisch und nicht besonders schön.

Erst als wir am Loch Long waren, lichteten sich die Autos und die Natur versöhnte mich wieder. Und dann fanden wir eine alte Torpedo Teststation, die heute für Angler ein Anlaufpunkt ist. Zuerst wussten wir gar nicht, wie die Halle mal genutzt worden war. Wir hatten eigentlich gedacht, dass es ein Umschlagehafen für Fischereiboote gewesen war. Ich hatte dann einen der Angler gefragt, und er hatte uns gesagt, dass hier Torpedos schon im ersten Weltkrieg getestet worden waren. Die Halle war gespenstisch. Gebäude waren einfach eingerissen worden und die Steine, der Beton und das verrostete Eisen lag alles rum. Überall waren Schienen, sogar raus zum Pier. Was noch steht ist hochgradig Einsturz gefährdet, aber das hält die Angler nicht ab, dort rumzuturnen. Und im Hintergrund dieses wunderschöne Loch, die rauhe Natur. Und dann stellte sich ein Gefühl ein, dass sich die Natur diesen Ort zurück eroberte. Bäume wuchsen in der Halle, überall sprengten die Wurzeln den noch existierenden Beton.

Dann ging es weiter in Richtung Inveraray, der Ort der für uns als weisses Dorf in Erinnerung bleiben wird. Sehr touristisch aber richtig süss. Kleine Läden mit allerlei Sachen, die man nicht braucht, die aber Spass und gute Laune bereiten, wie dieses Schild, dass irgendwann einmal unsere Eingangstür schmücken wird. DSC_0235[1]

Und dann Loch Awe. Der hat wirklich seinen Namen verdient. Traumhaft. Sonnenschein. Wunderschöne Strasse direkt am See. Und ganz unverhofft dieser Blick auf Kirchurn Castle.DSC_0237[1]

Die Strasse führte uns zu einer Kirche, wie ich sie selber noch nie gesehen hatte: St. Conan’s Kirk. Keine alte Kirche, wie ihr lesen könnt. Der Innenraum hell, offen, eine Mischung aus Holz, Stein, ganz einfach gehalten, mit Sitzplätzen in den Fensternischen. Unglaublich. DSC_0245[1]Und die Aussenseite detailliert, eine Mischung aus unterschiedlichen Zeitepochen, verwinkelt, witzig. Wirklich einen Besuch wert. Und wenn es auch nur für den Blick über Loch Awe ist.

Der Strasse folgend kamen wir nach Oban, wo wir in der hiesigen Jugendherberge unterkamen. Ein Gefühl eines Mittelmeerstädtchens stellte sich ein. Eine Art Strandpromenade. Geschäfte. Pubs. Restaurants. Und dann der Blick über das Meer zu den Inseln. In einem Schokoladengeschäft suchen sie gerade jemanden für den Verkauf. Das könnte ich doch machen? Vielleicht sollte ich einfach hierher ziehen und hier bleiben. Wäre ja nicht das erste Mal. Schon 1993 wollte ich nur ein Jahr in Edinburgh studieren und kehrte erst 2000 zurück. 🙂

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Vor dem Hinterportal von St. Conan’s Kirk