Delfine. Ölplattform. Agne

Nach dem gestrigen Kulturtag wollten wir wieder Natur haben und auch keine weiter Strecke fahren. Die gefahrenen 80 km waren gerade richtig. Einer unserer grössten Wünsche war es, Delfine zu sehen. Es hatte nie geklappt. Uns hatte jemand einen guten Ort beschrieben und der Trick ist, 2 Stunden vor dem Höchststand der Flut dort zu sein.

Also hatten wir am Morgen doch recht Stress, denn um 9 Uhr wollten wir im Auto sitzen. Natürlich klappte das nicht und mit einiger Verspätung machten wir uns auf den Weg nach Fortrose. Was noch witzig ist, ist dass die Strasse durch eine Golf Anlage führt, also Vorsicht vor fliegenden Geschossen 🙂 Etwas später als gehofft, kamen wir gegen 10:20 dort an. Und warteten neben vielen vielen anderen Besuchern auf den Moment. Stéphane hatte angenommen, die Delfine würden vom Meer kommen also schauten wir alle gebannt in die Richtung. Gut, dass ich selten mache, was alle anderen machen, denn irgendwann schaute ich mich mal um, und alle anderen schauten in eine andere Richtung. Also folge ich deren Augen, und da waren sie: 2 Delfine, die an der Küste vorbei schwammen.

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Der dunkle Punkt war eine Flosse

Ein wirklich schöner Moment. Dann kamen da noch 1 oder 2 weitere Delfine dazu. Keiner ist gesprungen, aber wir konnten ihr graziöses Schwimmen durch das Wasser in aller Ruhe verfolgen. Magisch. Wir blieben noch ein wenig länger da und gerade als wir wieder gehen wollten, bemerkte ich, dass wieder alle Leute in eine Richtung schauten: da waren wieder zwei Delfine. Dieses Mal allerdings weiter weg.

Danach fuhren wir weiter nach Cromarty, setzten uns dort auf eine Bank und assen unsere mitgenommenen Sandwiches. Die Aussicht hat sich allerdings gravierend verändert, seit dem dieses Bild aufgenommen worden ist. Heute steht genau gegenüber eine Ölplattform. Sonst ist Cromarty ein richtig hübsches kleines Städtchen. In der Töpferei gab es schöne Sachen und zwei Tassen werden den Weg zu uns nach Hause finden. DSC_0316[1]Auf einer Anhöhe fanden wir eine alte keltische Kirche und einen sehenswerten Friedhof mit wunderschönen keltischen Kreuzen. Wenn ihr einen Kaffee haben wollte, ist dies nicht unbedingt eine gute Adresse, wenn ihr nicht den ganzen Tag Zeit habt, um zu warten. Irgendwann wollte ich nicht mehr warten, bin zum Bezahlen gegangen und habe den Kaffee wieder abbestellt. 🙁 Erst beim Verlassen von Cromarty fanden wir unseren Weg in dieses Geschäft. Mein Paradies: Gebrauchte Bücher und Café. Und obwohl der Emporium Bookshop nur noch 10 Minuten auf hatte, fanden wir doch tatsächlich ein Buch für jeden von uns. Damit war unser Besuch aber noch nicht beendet. Wir fingen ein Gespräch mit der Verkäuferin an, dass fast 30 Minuten dauert. Sie erzählte uns, dass alle Bewohner des Ortes Shell und BP dankbar sind, da es ohne die Ölplattform keine Jobs gäbe. Diese Firmen hätten viel Geld in den Ort investiert, Häuser wie das Museum und das Courthouse renoviert und als Ergebnis, kommen die jungen Familien, die als junge Erwachsene unbedingt Cromarty verlassen wollten, wieder zurück.

Danach machten wir uns auf den Rückweg, denn um 19 Uhr wollten wir Agne, meine SoulCollage® Kollegin und Freundin aus Inverness abholen und mit der habe ich dann noch bis nach Mitternacht am Küchentisch gesessen und geredet.

day76

Fortrose – noch vor den Delfinen